Samstag, 9. Februar 2013

Leben/Kindheit von früher und heute

So , ich will mal über ein Thema reden, was schon lange auf mich rumsitzt. Das Thema ist sehr Diskussionbedürftig, denn ich weiß, dass es viele aus anderen Sichtwinkeln sehen. 
Doch hab ich mich jetzt trotzdem getraut drüber zu schreiben. 

Also es geht um das Leben und der Kindheit von früher im Vergleich zu heute.
Grad hab ich ein bisschen auf Facebook rumgesurft und bin auf diesen Text gestossen. 

"Früher:Unsere Hosen waren kaputt und zerlöchert, weil wir
auf dem Klettergerüst gespielt haben. 
Heute:Unsere Hosen kaufen wir schon kaputt und zerlöchert. 

Früher:Telefonieren hieß für uns, unsere Oma am Geburtstag
anzurufen.
Heute:Wir haben jeder unser eigenes 'kleines Telefon' bei uns. Immer. Und zu jeder Zeit.

Früher: Uns war egal wie wir aussahen.
Heute: Wir brauchen zum morgens Fertig machen, länger als zum frühstücken.

Früher:Wir haben geweint, wenn wir eine 3 bekamen.
Heute:Wir freuen uns, wenn wir 'noch' eine 4 haben.

Früher:Hausaufgaben hat man zu Hause gemacht.
Heute:Hausaufgaben macht man... ehm. Nein.

Früher: Wir wollten endlich groß sein.
Heute: Wir wollen wieder klein sein! "


Mich zerreißt es schon fast an den Nerven, dass alle in eine Schublade geschmissen werden. 
Ich selber bin ein Jugendlicher und "gehöre" zu dieser Generation. Ich fühle mich ziemlich angesprochen, wenn ich so etwas lese. 
Man kann doch nicht ernsthaft sagen, dass unsere Kindheit nicht von spielen bestand und das wir nie unsere Hose, dadurch zerlöschert hätten. Und ich glaube ziemlich wenig, dass die alte Generation mit 15 noch auf dem Klettergerüst gespielt haben. 
Dieser Trend mit den zerrissenen Hosen ist zwar auch nicht meins, aber das kommt ja auf den Geschmack an. Und dass die voherige Generation diesen Trend nicht mitmacht, kann ich auch nur sehr wenig glauben, 
Jugendliche machen Trends immer mit, solange es einen auch gefällt. Alle denken es geht um Marken, aber das stimmt überhaupt nicht. Früher haben die Jugendlichen die Trends genauso mitgemacht. Ich habe eine älteren Bruder und weiß deswegen genau Bescheid, wie es früher mehr oder weniger ablief.
Ich versuche mich wirklich zusammen zureißen, denn wenn ich das lese, könnte ich so ausrasten. Es macht mich einfach wütend.
Das mit den Handys ist eine ziemlich andere Sache, die man nicht mit früher und heute vergleichen kann. Früher gab es nicht so wirklich tolle Handys, es gab nur ein paar Modelle. Erst so 2008 - 2012 würde ich sagen, wurden Handys ziemlich beliebt und jeder hatte eins. Meine Eltern haben mir ein Handy gekauft als ich in die 5.Klasse kam. Da ich nach der Schule immer zum Hort gegangen bin. Meine Freunde, die im Hort waren wohnten alle in der anderen Richtung. So musste ich alleine laufen. Eigentlich hat mich mein Vater immer abgeholt, aber irgendwann wollte ich alleine nachhause gehen, also kauften sie mir ein Handy, damit ich erreichbar bin und anrufen kann, wenn etwas ist. Und das finde ich, ist eine ziemlich sinnvolle Sache und überhaupt nicht zu bereuen. 
Ich glaube nicht, dass es den egal war, wie die aussahen. Wenn man mit einem Schlafanzug und ungekämmten Haaren zur Schule kommt, kann ich mir nicht denken, dass es einem "egal" ist. Als man klein war, war das auch nicht so eine große Sache. Die Mutter hat einem die Klamotten rausgelegt und einem die Haare gemacht. Meiner Generation war es früher auch egal wie sie aussahen, aber wenn man langsam älter wird und man z.B. 13 ist, wird es einem immer wichtiger.  Und da kann man mir nicht sagen, dass es einem egal war wie man aussah. Sobald man auf die Oberschule kommt ist alles etwas anders. 
Das mit den Noten stimmt mal wieder überhaupt nicht. Jedes Mal, wenn ich eine 4 habe, weiß ich nicht wie ich es meinen Eltern zeigen soll. Ich hab Angst, dass ich Ärger bekomme usw. In der Grundschule war eine 3 für mich auch ziemlich schlecht, aber ich hab mich damit abgefunden. In der Oberschule ist eine 3 für mich, sogesagt der Dank Gottes. 
Ich gehe auf ein Gymnasium und wenn man dann eine 3 bekommt, gibt es überhaupt nichts zum weinen, man freut sich eigentlich ziemlich. Und was ist bitte so schlecht an einer 3 ? Könnte mir das jemand verraten ? Eine 3 ist mittelmäßig und somit auch völlig in Ordnung in meinen Augen. Wieso sollte ich deswegen weinen ?
Wenn man nie seine Hausaufgaben machen würde, wären schon mind. 3/4 aller Schüler auf einer Real - bzw. Sekundarschule. Also würde ich das nicht so andeuten. Es gibt natürlich paar Ausnahmen. Ich selber habe eine Mitschülerin, die öfters ihre Hausaufgaben nicht hat. Aber sie vergisst die immer, das heißt nicht, dass sie sie nicht macht, sondern sie vergisst. Aber ich glaub nicht, dass früher jeder, immer seine Hausaufgaben dabei hatte. Da müsst ihr uns keinen Vogel erzählen. Aber ich selbst muss zugeben, dass die jetzigen Schüler viel mehr unter Druck gesetzt werden(auch mein Nachhilfelehrer bejaht dies) wegen der MSA, dem Abitur usw. Und das fängt schon in der Grundschule an. Was wir alles mitschleppen müssen im Gegensatz zu früher ist enorm. Die Hausaufgaben häufen sich teilweisen an, sowie die Arbeiten, Klausuren und Tests. Das mindert sich erst in der ca. 11.Klasse. Wo aber auch bald das Abitur ansteht. Ob die Bildung heutzutage besser ist, kann ich nicht beurteilen. 
Ich würde mal sagen, als man klein war wollte man immer groß werden. Und wenn man dann groß, will man wieder ein Kleinkind sein. Und das war früher so, das ist auch jetzt so und das wird auch immer so sein. Erst wenn man erwachsen ist, merkt man wie unbeschwert, dass Leben früher war. 
Ich weiß, wie gut ich es hab, dass ich noch zur Schule gehen darf. In ein paar Jahren, wenn ich dann arbeiten muss, wird alles viel komplizierter. Jetzt lebe ich noch bei meinen Eltern und lass mir alles von ihnen finanzieren, wenn ich dann selber arbeiten gehen muss, weil ansonsten kein Geld kommt, wird es wirklich ziemlich anstrengender werden. Und alle die noch zur Schule gehen, genießt es einfach, es ist einer der schönsten Zeiten in eurem Leben. Eure Jugend, Eure Erlebnisse und eure Freunde. :) 

Man kann die Generationen nicht vergleichen. Wir leben in der Zeit der Technik. Wo Computers, Handys und Fernseher einfach da sind, ob man sie will oder nicht. Sie gehören praktisch zum Leben dazu. Früher gab es viele Sachen nicht, die es aber dafür heute gibt. Darum kann man nicht sagen, dass diese Generation schlechter ist als die voherige. 

Alles was ich hier geschrieben hab, wird aus meinem Blickwinkel gesehen. Ich kann nicht beurteilen, wie die Kinder, die jetzt in der Grundschule sind, sich verhalten. Aber wenn ich mal meiner Grundschule ein Besuch abstatte, sind die Kinder nicht wirklich anders als wir früher. 

Falls ich irgendetwas vergessen hab, schreibt es in die Kommentare.
Mich würde es auch interessieren, wie ihr das ganze seht. Ich versuche niemanden mit dem Text anzugreifen. Es ist nur meine Meinung :) 

                                                      Kinder sind Kinder , egal ob früher oder heute :)